Montag, 30. November 2009

In Arba Minch - schon weit im Süden Äthiopiens - erwartet uns eine Überraschung: Wir beziehen das originellste Hotel, das uns je begegnet ist. Es ist mit sehr viel Umweltbewusstsein errichtet und fügt sich ganz harmonisch in die Landschaft ein.
Die gesamte äußere Hülle der flachen Häuser ist aus Blättern der wilden Banane geflochten, ein typisches Gewächs dieser Gegend. Die Eingänge sind Bienenstöcken nachempfunden.

Aber zur Seeseite (zum Lake Chamo) öffnen sich geräumige Terrassen. So kann man einfach aus dem Zimmer treten und z. B. den Sonnenaufgang genießen.

Das Restaurant ist nach allen Seiten offen und verfügt über ein einzigartiges Mobiliar - jeder Stuhl ist ein Unikat.

Wir nehmen uns viel Zeit zum Bewundern der Ausstattung und verleben einen gemütlichen Abend.

Donnerstag, 26. November 2009

Nachdem wir bei Johannes in Shasheme eine kühle Cola getrunken haben, setzen wir unsere Fahrt in den Süden fort. Wir folgen weiter dem Rift Valley - dem ostafrikanischen Grabenbruch.


Üppige Bananenplantagen säumen kilometerweit die Autoroute.

Fröhliche Studentinnen nutzen die Gelegenheit, ihre Englischkenntnisse anzuwenden.

Verwundert schauen wir auf die Landschaft, die uns an die europäischen Mittelgebirge erinnert.

Die Kuhherden haben vor den Autos wenig Respekt


Bald ahnen wir, was es heißt, eine Expedition in den Süden zu unternehmen.

Kurz vor dem Dunkelwerden haben wir unser Ziel erreicht: Arba Minch, an den Seen Abaya und Chamo gelegen.



Dienstag, 24. November 2009

Auf unserer Fahrt durch Äthiopien machen wir in Shashemene eine Rast. Shashemene ist eine mittelgroße Stadt, sie liegt zirka 250 km südlich von Addis Abeba. Der Ort und das Umland wurden durch die aus Jamaika eingewanderten Abkömmlinge ehemaliger Sklaven bekannt.
Diese Nachfahren sind Anhänger des Rastafari-Glaubens, benannt nach Ras Tafari Makonnen, dem späteren Kaiser Haile Selassie. Er besuchte in den Sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Jamaika, bei seiner Landung auf dem Flughafen kamen urplötzlich die tagelangen sintflutartigen Regenfälle auf der Insel zum Stillstand. Sofort wurde er als der Messias der ehemaligen aus Afrika stammenden Sklaven verehrt.
Ähnlich wie Moses das Volk Israels in das gelobte Land führte, so wollten die Rastafaris von Haile Selassie in sein Reich geführt werden. Er kam ihrem Wunsch nach und schenkte den Anhängern der Sekte 500 Hektar Land, auf dem sie siedeln konnten. Es war der Landstrich um Shashemene. Nicht wenige Familien wanderten daraufhin in den 70er Jahren aus und ließen sich in Äthiopien nieder.


Jamaika und das Idol Bob Marley sind noch immer allgegenwärtig.

Die Porträts von Kaiser Haile Selassie und seiner Gattin sowie das Symbol seiner Macht - der Löwe von Judäa - schmücken die Häuserwände.




Sonntag, 22. November 2009



November

Solchen Monat muss man loben:
Keiner kann wie dieser toben,
keiner so verdrießlich sein
und so ohne Sonnenschein!
Keiner so in Wolken maulen,
keiner so mit Sturmwind graulen!
Und wie nass er alles macht!
Ja, es ist die wahre Pracht.

Seht das schöne Schlackerwetter!
Und die armen welken Blätter,
wie sie tanzen in dem Wind
und so ganz verloren sind!
Wie der Sturm sie jagt und zwirbelt
und sie durcheinander wirbelt
und sie hetzt ohn' Unterlass:
Ja, das ist Novemberspaß!

Und die Scheiben, wie sie rinnen!
Und die Wolken, wie sie spinnen
ihren feuchten Himmelstau,
ur und ewig, trüb und grau!
Auf dem Dach die Regentropfen:
Wie sie pochen, wie sie klopfen!
Und an jeder Traufe hängt
Trän' an Träne dicht gedrängt.

Oh, wie ist der Mann zu loben,
der solch' unvernünft'ges Toben
schon im Voraus hat bedacht
und die Häuser hohl gemacht!
Sodass wir im Trocknen hausen
und mit stillvergnügtem Grausen
und in wohlgeborg'ner Ruh
solchem Gräuel schauen zu!


(Heinrich Seidel)

Freitag, 20. November 2009

Wir durchqueren weiter das Land von Nord nach Süd. Hier im fruchtbaren Teil Äthiopiens treffen wir auf viele Siedlungen, die nur aus den traditionellen Rundhütten bestehn. Die Hütten sind größtenteils aus Lehm gebaut und damit äußerst gut klimatisiert und umweltfreundlich.




Besonders die Kinder begrüßen uns überall freundlich.

Bald durchfahren wir ein Gebiet, in dem die Häuser phantasievoll verziert sind. Sie zeigen uns den Stolz auf den Besitz sowie den Kunstsinn der Bewohner.


Auch die Dächer der Hütten sind mit sehr viel Liebe fürs Detail und mit handwerklichem Geschick gestaltet.

Donnerstag, 19. November 2009

In Äthiopien leben über achtzig Völker mit eigener Sprache und eigenen Sitten und Gebräuchen. Auf unserer Fahrt in den Süden treffen wir auf ein Ehepaar vom Volksstamm der Oromo, einem sehr angesehenen und bedeutenden Volk innerhalb der Völkergemeinschaft. Die beiden sind an einen heiligen See gefahren, die Frau trägt traditionelle Kleidung, sie halten am See ein Ritual ab, es soll ihnen helfen, ihren Kinderwunsch zu erfüllen.




Mittwoch, 18. November 2009

Unser Aufenthalt in Addis Abeba ist äußerst kurz. Schon am nächsten Morgen beginnt unsere Expedition in den Süden des Landes. Fünf geländegängige Fahrzeuge stehen bereit, bestückt mit allem, was man in der Wildnis braucht (Zelte, Benzinkanister, Küchenausrüstung und -personal sowie genügend Wasser).
Wo wir auftauchen, werden wir sofort umlagert.



Wir fahren durch blühende Landschaften - hätte man sich Äthiopien so vorgestellt?

Auf unserer Route folgen wir dem afrikanischen Grabenbruch. Das ist der über viele Länder führende Einschnitt Ostafrikas, der durch das Auseinanderdriften zweier Erdplatten entsteht. Heute bildet er noch eine mächtige Senke, die sich teilweise mit Wasser gefüllt hat, aber in Millionen Jahren wird Afrika gespalten und ein neues Meer entstanden sein.

Die idyllischen Seen im ostafrikanischen Grabenbruch reihen sich wie auf eine Perlenschnur aufgefädelt aneinander.


Montag, 16. November 2009

In Addis Abeba angekommen, erleben wir abends im Hotel ein Feuerwerk landestypischer Tänze.





Sonntag, 15. November 2009


Das heutige Kindergedicht plus -bild befasst sich mit dem Thema Schnupfen (bitte nicht an Schweinegrippe denken!)

Ein Schnupfen
Ein Schnupfen hockt auf der Terasse,
auf dass er sich ein Opfer fasse.
Und stürzt alsbald mit großem Grimm
auf einen Menschen namens Schrimm.
Paul Schrimm erwidert prompt: Pitschü!
und hat ihn drauf bis Montag früh.
(Christian Morgenstern)



Donnerstag, 12. November 2009

Der Bus bringt uns von Adwa zurück nach Axum.



Dort verabschieden wir uns vom Norden des Landes, besteigen den Flieger und düsen in Richtung Hauptstadt, nach Addis Abeba. Wir winken noch einmal dem blauen Tanasee zu

und dem Blauen Nil. Beide Gewässer kann man gegenwärtig nicht wirklich blau nennen, weil sie nach Regenfällen im Gebirge mit Sedimentschwebeteilchen gesättigt sind.



Mittwoch, 11. November 2009

Dominant und dabei schön anzuschauen sind die Frauen auf dem Markt von Adwa.