Montag, 28. Februar 2011

In Budapest führt uns die Reiseleiterin als nächstes zum emotionsbeladenen Heldenplatz. Dieser Platz ist wichtig für das Identitätsgefühl der Ungarn, die sich als kleines Volk mit eigenem Land mitten in Europa behauptet haben. Der Heldenplatz wird dominiert von einem Denkmalskomplex.

Im Mittelpunkt ragt die 36 m hohe Milleniumssäule auf. Sie wurde 1896 errichtet und erinnert an die Landnahme durch die ungarischen Stämme 1000 Jahre zuvor.

Zur rechten und zur linken Seite verlaufen die Kolonaden. Hier sind die ungarischen Könige und Freiheitskämpfer postiert.

Das Heldendenkmal zwischen den Kolonaden zeigt noch einmal, wie die von Osten eingewanderten ungarischen Fürsten das Territorium in Besitz nehmen. Ihre Mienen sind heroisch und wild entschlossen.

Samstag, 26. Februar 2011

Auf dem Burgberg in Budapest schlendern wir langsam durch die beschaulichen Gassen zurück zum Bus.





Donnerstag, 24. Februar 2011


Wie wir die Tiere nennen

Wie malt man sich doch närrisch
die Welt der Tiere aus:
Man nennt den Löwen herrisch
und ängstlich eine Maus.

Die Taube nennt man friedlich,
den Esel nennt man dumm.
Man sagt, ein Lamm sei niedlich.
Man sagt, ein Fisch sei stumm.

Verspielt nennt man Delfine
und eitel Hahn und Pfau
und fleißig jede Biene
und schmutzig jede Sau.

Lasst, Leute, euch erklären:
Wer so spricht, der ist dumm.
Nicht faul sind alle Bären,
nicht alle Fische stumm.

Es beißt nicht jede Qualle.
Nicht jede Biene sticht.
Auch Tiere haben alle
ein eigenes Gesicht.

Schaut ihnen einmal friedlich
und wachen Auges zu:
Sie sind ganz unterschiedlich,
genau wie ich und du.

James Krüss

Dienstag, 22. Februar 2011

Jeder Tourist versucht einen Logenplatz zu ergattern, um die besten Motive einzufangen.

Auch Durchblicke sind sehr beliebt.

Wir blicken zur Fischerbastei hinüber, wo es nicht anders zugeht. Die Bastei wurde im 19. Jahrhundert errichtet und hat keine andere Funktion als Aussichtsplattform zu sein.



Montag, 21. Februar 2011

Wir haben die Mathiaskirche verlassen und steuern auf die Aussichtsplattform zu, von der wir wiederum ein vollendetes Panorama Budapests genießen können - diesmal aus einer anderen Perspektive als vom Gellertberg aus.

Über dem Parlament hängt eine dunkle Wolke.

Jetzt hat sie sich verzogen und das Gebäude erstrahlt in voller Pracht.


Samstag, 19. Februar 2011

Auf dem Burgberg mit seinen engen Gassen und dem imposanten Schloss (das heute Museum ist) könnte man sich ohne Mühe einen ganzen Tag lang aufhalten. Aber um uns nicht allzu sehr zu strapazieren, gibt es für uns nur noch einen Programmpunkt: die Mathiaskirche mit der Aussichtsplattform, von der man hinüber zur Fischerbastei blicken kann. Wir wenden uns also vom Dreifaltigkeitsplatz nach rechts und sind nach wenigen Metern an der Mathiaskirche.

Der früheste Kirchenbau an dieser Stelle entstand im 13. Jahrhundert. Das Gotteshaus heißt eigentlich Liebfrauenkirche, wird aber im Volksmund nach König Mathias Corvinus benannt, der den Bau erweitern und reich ausschmücken ließ. Während der türkischen Besatzung wurde die Kirche zur Moschee.



Im Zweiten Weltkrieg wurde der Kirchenbau stark zerstört, war aber Anfang der Fünfzigerjahren wieder vollständig aufgebaut.




Donnerstag, 17. Februar 2011

Wir sind auf dem Burgberg angekommen. Auf diesem 160 m hohen Kalksteinplateau befand sich seit dem 13. Jahrhundert eine Burg, die später zum Königspalast ausgebaut wurde. Um die Burg herum entstanden Wohnviertel, wo das Hofpersonal, die Beamten, Handwerker und Kaufleute lebten. Dieses Burgviertel ist die eigentliche Altstadt Budapests und ihr beschaulichster Teil.

Wir biegen in die Schatzmeistergasse ein. Ungarn, Deutsche, Wallonen, Italiener und Juden haben in den Gassen der Altstadt ihre Spuren hinterlassen. Sogar der letzte türkische Pascha hat sein Denkmal, obwohl sonst wenig an die 146jährige Türkenherrschaft erinnert.

Straßenmusik, gespielt auf einem typisch ungarischen Instrument, begleitet uns.

Viele mittelalterliche Wohnhäuser sind noch erhalten.

Wir kommen zunächst am Dreifaltigkeitsplatz an. Er ist der Mittelpunkt der Altstadt. Im Zentrum des Platzes erhebt sich die Dreifaltigkeitssäule, die 1713 zur Erinnerung an eine überwundene Pestepidemie errichtet wurde.

Dienstag, 15. Februar 2011

Auf dem Weg um Bus blicken wir zum letzten Mal vom Gellertberg auf die Donau, diesmal in Richtung Norden, wo links der Burgberg liegt - unser nächstes Ziel.

Dabei kommen wir an den unvermeindlichen Souvenierständen vorbei. Es ist noch früh am Morgen, der Touristenstrom hat noch nicht eingesetzt und mancher Stand ist noch geschlossen.

Man versucht, nicht nur billigen Touristenkitsch anzubieten. Auf jeden Fall sind diese Stoffpuppen sehr aufwendig genäht und bestickt.


Auch mancher Einheimische ist schon so früh auf dem Gellertberg und geht seinem Vergnügen nach.


Der Gellertberg ist übrigens nach Bischof Gellert benannt, der im 11. Jahrhundert die heidnischen Ungarn zum Christentum bekehren wollte. Diese wehrten sich aber noch gegen die Missionierung, steckten den armen Bischof in ein innen mit Nägeln ausgeschlagenes Fass und ließen es von diesem Berg hinunter in die Donau rollen. Er starb den Märtyrertod.

Sonntag, 13. Februar 2011

Auch auf dem Gellertberg gibt es eine Festung. Sie wurde von den Österreichern errichtet, um nach den gescheiterten ungarischen Befreiungskriegen 1848/49 die Macht über Ungarn zu manifestieren. Wir wandern an der mächtigen Festungsmauer entlang und sehen im Hintergrund schon das Befreiungsdenkmal.

Das Denkmal wurde errichtet als Symbol der Befreiung durch die Rote Armee und als Mahnmal für die gefallenen Soldaten. Man hat es nach der Wende nicht abgerissen. Es ist zwar umstritten, aber ein Touristenmagnet.

Mit diesem Monument bewundern wir das erste der heroischen Denkmäler auf ungarischem Boden; auch in Budapest wurde einigen Helden auf beeindruckende Weise ein Denkmal gesetzt. Das muss man aber als Mittel der Identifikation verstehen, denn kein Volk Europas musste so oft und so lange unter Fremdherrschaft leiden wie das ungarische und hat doch immer wieder das Joch abgeschüttelt.

Die Reisegruppe lauscht den Ausführungen der Reiseleiterin, nur einer schert aus.

Freitag, 11. Februar 2011

Vom Gellertberg blicken wir über die Donau auf die Pester Seite. Ursprünglich war Pest eine eigenständige Stadt, sie war das Tor zum Osten - geprägt von Händlern und Reisenden. Geographisch hat sie ihr eigenes Gesicht: Sie ist total eben.


Westlich der Donau erheben sich die Budaer Berge, von denen der höchste über 500 m misst. Die Schwesterstadt Buda war immer das Zentrum der Machtausübung. Auf den Hügeln wurden Burgen, Klöster und Festungen errichtet. Wir blicken vom Gellertberg zum Burgberg und erkennen als größten Bau das Schloss, den schlanken Turm der Mathiaskirche und neben der Schlosskuppel ein wenig von der Fischerbastei.